Freitag, 8. Mai 2009

Tag 1

Gestern war ein Sch***tag..irgendwie hab ich das nicht ganz gepeilt, was Mama und Papa mir so übers Fliegen und das Zeug mit dem Gleichgewicht halten gesagt haben..ich habs tapfer versucht..und dann kam plötzlich der Boden im Wald auf mich zu. Die Dornen haben ganz schön gepiekt.

Leider haben Mama und Papa es nicht geschafft, durchs Dornendickicht zu mir zu kommen. Und ich hatte so einen Hunger. Ich hab dann diese komischen federlosen Zweibeiner gehört und gekrächzt was die Kehle hergab..ich hatte doch Hunger! Mama und Papa waren nicht begeistert..mir doch egal. Hunger!

Nachdem ich schon mittags gekrächzt hatte, haben sie es abends endlich kapiert und einer der komischen federlosen Zweibeiner hat sich den Weg durchs Gestrüpp gebahnt. Hallo! Hier bin ich! Hunger! Na endlich.

Er musste zwar einiges an Dornen zerrupfen, aber er hat mich rausgeholt. Zu Mama und Papa konnte ich nicht zurück. Das Nest ist nicht auszumachen von unten...und unten hinsetzen..ne danke..ich hab so eine Angst vorm Fuchs. Ich weiß zwar nicht, ob ich den federlosen Zweibeinern trauen kann, aber immerhin kümmern die sich um mich. Ich hab immernoch Hunger!

Naja gut..Papa kommt ja eh immer in den Garten der federlosen Zweibeiner..gucken..und die haben was zu essen! Endlich Futter.

Und son komisch Ding, das klickt und blitzt. Klasse. Kamera..aha...toll..schon mal was vom Recht am eigenen Bild gehört?

Na gut, ich sitz warm, trocken und krieg genug Futter. Aber sobald mir Federn gewachsen sind und ich fliegen kann, bin ich wieder im Wald! 

(Anmerkung "federloser Zweibeiner": Was die kleine Krähe hier erzählt stimmt. Wir haben ihn/sie gestern im Dornendickicht an einem Waldweg gefunden. Den ganzen Tag schrie der Jungvogel und abends fasste mein Mann sich ein Herz und schaute nach. Nachdem er sich durchs Dickicht gewühlt hatte, fand er einen Jungvogel, viel zu klein, um schon flügge zu sein [siehe Fotos]. Die Altvögel schafften es nicht, an den Jungvogel heranzukommen. Und da wir Füchse im Wald haben, konnten wir den Kleinen auch nicht an einer anderen Stelle ins Gras setzen. Es sei denn, wir wären völlig herzlos. Also päppeln wir den Kleinen nun auf und lassen ihn dann wieder frei. Sein [vermutlicher] Vater kommt tatsächlich immer zu uns in den Garten, um bei den Hasen zu plündern)




Wie man sieht, hat der Kerl noch ein paar Federkiele und Flaum.

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